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So verlaufen rund 800 Kilometer Stromtrasse durch Deutschland

In den letzten Monaten wurde viel über die EEG-Novelle diskutiert und über die Solarstrom-Subventionierungen. Über neue Windparks und –  natürlich – über die Stromtrasse, die einmal quer durch die Bundesrepublik gebaut werden soll. Das ist so schon nicht so ganz richtig. Der sogenannte Sued-Link ist zwar das Kernstück des Projektes, macht aber nicht alles aus, was an Stromtrassen in Deutschland gebaut werden soll.

Im Grunde genommen funktioniert das Stromnetz wie die Blutversorgung eines menschlichen Körpers. Es gibt Hauptschlagadern, die sich immer weiter verzweigen bis in die Kapillaren. Die geplanten Höchstspannungsleitungen werden von den vier Konzernen Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW betrieben. Über diese Leitungen wird der Strom ins Netz eingespeist und über lange Distanzen verteilt. Die regionale Verteilung des Stroms erfolgt über rund 800 kleinere Anbieter – wie zum Beispiel Stadtwerke – bis der Strom schließlich in den Haushalten beim Verbraucher ankommt.

Wozu brauchen wir neue Stromtrassen?

Durch die Energiewende sollen bis 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Das trifft Süddeutschland mit Baden-Württemberg und Bayern am härtesten. In den südlichen Bundesländern werden rund 60 Prozent der benötigten Energie aus Atomkraftwerken bezogen. Sollen diese nun abgeschaltet werden, müssen Alternativen für die Stromversorgung her.

Solarstrom und Biogasanlagen können das Loch, das die Atomkraft in der Energieversorgung hinterlässt, nicht alleine stopfen. Doch weder in Baden-Württemberg noch in Bayern gibt es besonders windstarke Regionen. Diese liegen vorwiegend in Mittel- und vor allem in Norddeutschland. Natürlich ist der Ausbau von Windkraft auch im Süden auf dem Vormarsch.

Um die Windenergie auch im Süden zu fördern, wurde im Mai 2012 ein neues Landesplanungsgesetz verabschiedet. Es beendet die alte „Schwarz-Weiß-Planung“ für mögliche Standporte von Windrädern. Die Regionalverbände dürfen seitdem das Gesetz in Kraft getreten ist nur noch „weiße“ Gebiete für Windkraftanlagen ausweisen – das sind Gebiete, in denen Windräder zulässig sind. In allen anderen Gebieten können jetzt auch Städte und Gemeinden selbstständig planen. „Schwarze“ Ausschlussgebiete gibt es nicht mehr. Dort wäre der Bau von Windkraftanlagen grundsätzlich verboten gewesen. Doch trotz dieser förderlichen Neuregelung können die Windräder der südlichen Bundesländer den Anteil der Atomkraft nicht vollständig substituieren.

Die Stromtrassen sind also nötig, um – als „Hauptschlagader der Energiewende“ – ganz Deutschland gleichmäßig mit grünem Strom zu versorgen.

 

In Kürze klären wir hier die wichtigsten Fragen zur Stromtrasse. Warum diese oberirdisch verläuft und warum die Masten so hoch sind. Wie genau die Planung aussieht und wer darin involviert ist. Welche Chancen und Risiken hinter dem Großprojekt stecken und vieles weitere mehr.
Anmerkung: Die Zeichnung wurde von Hand gefertigt und dient nur zur Orientierung. 

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Anna Steiner • 29. Juni 2014


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