Stromversorger: E.ON kämpft mit der Energiewende – Teil 3
Während beim Konkurrenten RWE die Gewinne in den Keller rauschen, steht E.On etwas besser da. Die Milliardeninvestitionen in Ökostromanlagen kommen dem Energiekonzern in der Krise der Kohle- und Gaskraftwerke immer mehr zu Gute. E.On will sein Ökostromgeschäft sowohl in Europa als auch in den USA weiter ausbauen.
E.ON setzt auf Sonne und Wind
Seit Jahren pumpt E.ON Milliarden in den Bau von Windkraftanlagen – an Land und auf hoher See. Bis 2016 seien Investitionen von jährlich einer Milliarde Euro geplant, sagte Vorstandmitglied Mike Winkel. „Die Gewinne im Bereich Erneuerbare Energien werden steigen. Wir investieren in das Geschäft, also erwarten wir auch, dass die Erträge wachsen.“
Trotzdem sitzt das Geld wegen der Gewinneinbrüche bei den konventionellen Kraftwerken nicht mehr ganz so locker. Nicht mehr alle Kosten können alleine gestemmt werden, der Konzern sucht inzwischen Partnerschaften. „Finanzinvestoren sind da sehr willkommen und Finanzinvestoren finden auch diesen Markt sehr attraktiv“, wirbt Winkel.
Anders als RWE baut der Stromversorge das Geschäft mit erneuerbaren Energien schon seit Jahren auch in Nordamerika aus- Rund 25 Prozent der Ökostrom-Kapazitäten des Konzerns stehen hier. Weitere Windkraftanlagen und große Solarstromfelder sind in Planung. In Europa expandiert E.ON sein Ökostrom-Geschäft vor allem in Spanien, Großbritannien und Schweden. In Deutschland investiert E.ON vor allem in Windkraftanlagen auf hoher See. „Wir haben mit Amrumbank ein Projekt, in das wir rund eine Milliarde Euro investieren“, so der Vorstand.
Gewinneinbruch und Klage
Der Ökostrom-Anteil am Gesamtgewinn wird immer größer. Die Energieriesen setzten lange Zeit vor allem auf Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke. Jetzt versuchen sie die Kurve hin zu den erneuerbaren Energien zu kriegen. E.ON scheint da auf einem ganz guten Weg. Durch das politisch gewollte Aus der Kernenergie in Deutschland und die Energiewende – mittlerweile in ganz Europa – wird der Wandel noch beschleunigt. Doch trotz der positiv gemeldeten Investitionen: „Dank“ der Energiewende musste der Marktführer E.ON ein Gewinnminus von 20 Prozent verkraften – im ersten Halbjahr 2014.
Nach den ersten Erfolgen von RWE – dass die dreimonatige Abschaltung als rechtswidirg erklärt wurde – prüft nun auch der Düsseldorfer Stromkonzern E.ON eine Schadenersatzklage gegen das Atommoratorium im März 2011. Von E.ON waren damals die Meiler Unterweser und Isar I von der Abschaltung betroffen. Die Klage wurde aber noch nicht eingereicht, der Konzern hat dazu noch bis Ende des Jahres Zeit.